Bewertung von Lebensmittel-Labels
Die Stiftung Pusch hat in Zusammenarbeit mit Helvetas, der Stiftung für Konsumentenschutz SKS und dem WWF Schweiz die 31 wichtigsten auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt vertretenen Labels bezüglich Nachhaltigkeit beurteilt und das Rating in einem Ratgeber veröffentlich. Ziele sind die objektive Information und Orientierung für Konsumentinnen und Konsumenten, die Förderung der Markttransparenz von Labelprodukten und die Verbesserung von Labelsystemen.
Bewertet wurden nur Lebensmittel-Labels, die mehr als einen Nachhaltigkeitsbereich abdecken und gesamtschweizerisch oder in grossen Teilen der Schweiz präsent sind. Das Rating 2015 berücksichtigt deshalb keine Herkunftslabels (z.B. Suisse Garantie) oder Wirkungslabels (z.B CO2).
Welche Bereiche wurden bewertet?
Die Leistungen der Labels wurden in folgenden Bereichen beurteilt:
- Bereich «Management»: Einhaltung von Gesetzen, Managementsysteme, Schulungen, Wirkungskontrolle
- Bereich «Umwelt und Soziales»: Vorschriften zum Umgang mit Wasser, Boden, Biodiversität, Klima, ggf. Tierwohl, soziale Aspekte, Fairness
- Bereich «Prozesse und Kontrolle»: Labelführung, Transparenz, Kriterienerstellung, Unabhängigkeit, Kontrolle, Geltungsbereich
Die wichtigsten Resultate
- Trotz gestiegener Bewertungsanforderungen schneidet die Hälfte aller bewerteten Labels mit dem Prädikat «ausgezeichnet» oder «sehr empfehlenswert» ab. Dies zeigt, dass Labels sich den steigenden Anforderungen an eine umweltverträgliche und sozialgerechte Nahrungsmittelproduktion anpassen und Labelprodukte einen massgeblichen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft bieten.
- Generell ist auffällig, dass die Unterschiede zwischen den Labels, insbesondere im Mittelfeld, kleiner geworden sind.
- «Empfehlenswert» schnitten einerseits Labels wie MSC oder Naturafarm ab, welche in Einzelbereichen Spitzenwerte erzielten, ansonsten aber nur durchschnittliche Resultate oder gar keine Punkte erreichten, weil ihre Richtlinien die entsprechenden Bereiche gar nicht abdecken.
- Das Prädikat «empfehlenswert» erhielten zudem eine Reihe von Labels, die in fast allen Bewertungsbereichen punkteten, aber nicht auf höchstem Niveau. Dazu gehören UTZ Certified und IP Suisse/Terra Suisse.
- Als «bedingt empfehlenswert» schnitten Biolabels ab, welche nur die Einhaltung der EU-Bio-Verordnung fordern. Grund dafür ist, dass die EU-Bio-Verordnung in den Bereichen Bewässerung, Biodiversität, Klima und Soziales nur wenige oder gar keine Anforderungen stellt.
- Als «bedingt empfehlenswert» wurden auch Labels ausgezeichnet, welche in den meisten Bewertungsbereichen unterdurchschnittliche Resultate erzielten.
- In der Wirkungskategorie «Klima und Energie» gibt es den grössten Nachholbedarf: Im Mittel über alle fünf bewerteten Produktegruppen betrachtet, erreichten die Labels in dieser Kategorie nur 33 Prozent der möglichen Punktzahl. Kriterien zu Klimaschutz und Energieeffizienz fehlen oder sind, wenn vorhanden, nur sehr allgemein formuliert.
Welche Labels wurden beurteilt?
Folgende Labels wurden bewertet (in alphabetischer Reihenfolge):
Agriculture Biologique AB | MSC |
Agri Natura | Max Havelaar |
ASC | Max Havelaar Cocoa |
Bio Natur Plus (Manor) | Migros Bio |
Bioland | Natur Aktiv (Aldi) |
Biotrend (Lidl) | Natura-Beef |
Bio Weide-Beef | Natura-Beef Bio |
Claro Fair Trade | Naturafarm (Coop) |
Delinat | Naturaplan (Coop) |
Demeter | Nature Suisse (Aldi) |
EU-Bio-Label | Naturland |
Fidelio | Rainforest Alliance |
Friend of the Sea | Spar Natur Pur |
IP-Suisse | TerraSuisse (Migros) |
KAGfreiland | UTZcertified |
Knsope Bio/Knospe Bio Suisse |
Download
Hintergrundbericht zum Nachhaltigkeitsrating
Zusammenfassung zum Hintergrundbericht
Labelfaltblatt im Taschenformat
Bewertungstabelle Pflanzliche Produkte (nicht zum Drucken geeignet)
Bewertungstabelle Tierische Produkte (nicht zum Drucken geeignet)
Bewertungstabelle Südprodukte (nicht zum Drucken geeignet)
Bewertungstabelle Aquakultur (in Englisch) (nicht zum Drucken geeignet)
Bewertungstabelle Wildfang (in Englisch) (nicht zum Drucken geeignet)