PEFC
Gütesiegel von PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) für Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung
"Transparenz"
Der Labelinhaber antwortet auf Anfragen. Informationen zu den Kriterien und dem Labelsystem sind online zugänglich. Ein Stakeholder-Prozess stellt sicher, dass die Kriterien sinnvoll sind (weitere Infos).
"Unabhängige Kontrolle"
2-Augen-Prinzip: Eine vom Zeicheninhaber unabhängige Kontrollstelle führt regelmässig Kontrollen durch. Diese finden auch unangemeldet statt (weitere Infos).
"Zertifizierung"
4-Augen-Prinzip: Nach erfolgter Kontrolle wird der Kontrollbericht nochmals von einer unabhängigen und akkreditierten Zertifizierungsstelle überprüft (weitere Infos).
Jährliche Überwachungskontrollen durch die zuständige Zertifizierungsstelle. Alle fünf Jahre Kontrolle der Forstbetriebe vor Ort auf Wirksamkeit der angewandten Massnahmen mit anschliessender Zertifizierung. Diese können auf Stufe Region, Gruppe und Einzelbetrieb stattfinden. Durch jährliche Überwachungskontrollen wird sichergestellt, dass der PEFC-Standard eingehalten wird. Kontroll- und Zertifizierungsstellen in der Schweiz sind das Société Générale de Surveillance SA (SGS), Swiss Association for Quality and Management Systems (SQS) und das Institut für Marktökologie (IMO) (auf Englisch). Das Zertifikat ist für fünf Jahre gültig.
Inhalte des Labels
"Inhalte des Labels". Die Inhalte, über welche dieses Label eine Aussage macht, sind grün markiert (Weitere Infos).
Papier, Möbel, Furniere, Innenausbauprodukte, Reitböden, Holzwerkstoffe, Schnittholz
Für die einzelnen Länder werden spezifische Standards festgelegt.
In der Schweiz ist der Prozess für die Erarbeitung der Nationalen Standards nahezu vollendet. In einem umfassenden Projekt mit dem Ziel, labelneutrale, für alle verbindliche Zertifizierungsstandards zu erarbeiten, leitet ein breit abgestütztes Projektteam die Arbeiten. Das Projekt wird vom Bundesamt für Umwelt BAFU unterstützt. Das Projektteam trägt die Verantwortung, dass die Erarbeitung der Nationalen Waldstandards in einem partizipativen Prozess unter Mitwirkung aller Interessensvertreter abläuft.
Die aufgeführten Kriterien zur Waldbewirtschaftung beziehen sich auf den Standard Deutschlands.
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Fach- und Detailhandel
Inhalte im Detail
- Erhaltung und angemessene Verbesserung der forstlichen Ressourcen und ihr Beitrag zu globalen Kohlenstoffkreisläufen
- Erhaltung der Gesundheit und Vielfalt von Forstökosystemen
- Erhaltung und Förderung der Produktionsfunktion der Wälder (Holz- und Nichtholz)
- Bewahrung, Erhaltung und angemessene Verbesserung der Biologischen Vielfalt in Waldökosystemen
- Erhaltung und angemessene Verbesserung der Schutzfunktionen bei der Waldbewirtschaftung (v.a. Boden und Wasser)
- Erhaltung sonstiger sozio-ökonomischer Funktionen und Bedingungen
Soziale Nachhaltigkeit:
- Bei allen Waldarbeiten werden die hohen Standards der Arbeitssicherheit eingehalten.
- Die Arbeitnehmerrechte werden gewahrt.
- Bei allen Arbeiten wird qualifiziertes Fachpersonal eingesetzt.
- Die Rechte der Menschen, die vom Wald leben und/oder von ihm abhängen (zum Beispiel Waldbauern oder auch Naturvölker in Südamerika) werden gesichert.
Waldbewirtschaftung:
- Kahlschläge sind grundsätzlich zu unterlassen
- Statt Monokulturen werden Mischbestände aus standortgerechten Baumarten gefördert
- Seltene Baum- und Straucharten sind zu fördern
- Pflanzenschutzmittel sind nur das wirklich letzte Mittel zur Rettung des Bestandes
- Forstmaschinen müssen ausgewiesene Gassen nutzen, um Bodenverdichtung so gering wie möglich zu halten. Das Befahren zusätzlich zur Holzernte (Bodenbearbeitung, Pflanzung, Saat) ist auf das unbedingt erforderliche Ausmass zu begrenzen
- Auch Dienstleister müssen über ein anerkanntes Zertifikat verfügen
- Totholz muss erhalten werden: zur Steigerung der Artenvielfalt und als Lebensraum
- Wildbestände sind zur Sicherung der Waldverjüngung anzupassen
- Düngung darf nicht zur Ertragssteigerung eingesetzt werden
- Gentechnisch veränderte Organismen kommen nicht zum Einsatz
Holzverarbeitung:
- Holz und Holzprodukte werden nur mit dem PEFC-Siegel gekennzeichnet, wenn ein glaubwürdiger Produktkettennachweis (Chain-of-Custody) sichergestellt ist. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Holz aus illegalem Einschlag oder Raubbau zum Einsatz kommt.
Zwei Möglichkeiten stehen zur Verfügung, die Herkunft des Holzes zurückzuverfolgen:
- Getrenntlagerung von zertifizierter und konventioneller Ware (bei Transport, Produktion und Vertrieb).
- Prozentansatz-Modell: Der Anteil Holz aus PEFC-Wäldern wird während des gesamten Produktionsprozesses kontrolliert. Die Unternehmen dürfen jenen Anteil ihrer Erzeugnisse als zertifiziert deklarieren, welcher mit dem Anteil des eingesetzten zertifizierten Holzes identisch ist.
- Holzprodukte (Pellets, Brennholz/Hackschnitzel etc.) zur Energieproduktion stammen aus den Standards entsprechend nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.
- Gartenholz (Hochbeete, Planzenkübel, Zäune etc.) für die Gartengestaltung, sowie Terrassenroste, Holzzäune etc. werden nur mit dem PEFC-Siegel gekennzeichnet, wenn ein glaubwürdiger Produktkettennachweis (Chain-of-Custody) sichergestellt ist. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Holz aus illegalem Einschlag oder Raubbau zum Einsatz kommt.
- Papierprodukte und Verpackungen auf Papierbasis werden nur mit dem PEFC-Siegel gekennzeichnet, wenn ein glaubwürdiger Produktkettennachweis (Chain-of-Custody) sichergestellt ist. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Holz aus illegalem Einschlag oder Raubbau zum Einsatz kommt.